Susan Kreller: Elefanten sieht man nicht / Elektrische Fische


Elefanten sieht man nicht
Carlsen 2012

„An elephant in the room“ nennt man im Englischen etwas, das jeder weiß oder sieht, über das aber keiner spricht. So wie die blauen Flecken, die die neunjährige Julia überall hat. Die vier Jahre ältere Mascha, die Julia und deren jüngeren Bruder Max beim Spielen in der Siedlung bei ihren Großeltern kennenlernt, erkennt schnell, dass hier irgendetwas ganz falsch läuft. Als ihr kein Erwachsener zuhören will, trifft Mascha eine folgenreiche Entscheidung … Aus der Perspektive der dreizehnjährigen Mascha entfaltet Susan Kreller in „Elefanten sieht man nicht“ die berührende Geschichte über die Misshandlung zweier Kinder in einer gutbürgerlichen Familie. Eindrücklich erzählt sie von hilflosem Schweigen, Ohnmacht und Wegsehen, aber auch von genauem Hinsehen und der Notwendigkeit von Zivilcourage. (ab 14)

Elektrische Fische
Carlsen 2019

Nach der Trennung ihrer Eltern müssen die fünfzehnjährige Emma, ihre jüngere Schwester Aoife und ihr älterer Bruder Dara ihre Heimat Dublin verlassen: Zusammen mit der Mutter ziehen sie in deren Geburtsort Velgow in Mecklenburg-Vorpommern. Zurück bleiben der irische Vater, die irischen Großeltern – und der Atlantik, gegen den die Ostsee bei Emma keine Chance hat. Überhaupt steckt dieser neue, unbekannte Ort voller Rätsel: Mit dem von ihrer Mutter gelernten Deutsch stößt Emma ständig an Grenzen, und umgekehrt wirken sie und ihre Geschwister befremdend auf ihre neuen Klassenkameraden. Verständnis findet Emma bei Levin. Ein Außenseiter wie sie, will er ihr anfangs sogar zur Flucht zurück nach Dublin verhelfen – scheint dann aber gar nicht mehr zu wollen, dass sie geht. Sprache, Herkunft, Familie, Freunde: Was genau braucht es, um sich zugehörig zu fühlen? (ab 12)

Elektrische Fische wurde im März 2020 mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2020 der Deutschen Bischofskonferenz ausgezeichnet!