Opfer. Lasst uns hier raus
Aus dem Dänischen von Frederike Buchinger
Carl Hanser Verlag 2016
Zunächst ist es ein ganz normaler Schultag. Doch auf einmal wird die Schule abgeriegelt, ein Zaun hochgezogen, Drohnen kreisen, es ist unmöglich, Gelände zu verlassen. Niemand weiß, was los ist, und als eine mysteriöse Seuche ausbricht, die mehr und mehr Schüler und Lehrer dahinrafft, herrscht nackte Angst. In der Tradition von William Goldings „Lord of the flies“ erzählt „Opfer. Lasst uns hier raus“ von einem Überlebenskampf auf isoliertem Raum – und wie bei Golding finden sich die Schüler in zwei rivalisierenden Lagern zusammen: In einer Gruppe regieren Führerkult, das Recht des Stärkeren und animalische Instinkte, in der anderen wird versucht, trotz allem humanistische Werte aufrechtzuerhalten. „Opfer. Lasst uns hier raus“ schildert parabelhaft, dank einer individuellen Erzählstimme allerdings auch sehr plastisch, wie viel Mut und Kraft dazu gehören, Humanität in einer existenziell bedrohlichen Situation, in der sie jedoch gerade unabdingbar ist, zu bewahren und zu verteidigen. (ab 13)