Abdi Nazemian: Nur dieser eine Augenblick

Nur dieser eine Augenblick.
Aus dem amerikanischen Englisch von Isabel Abedi und Meritxell Piel. 
Arctis / Atrium Verlag AG 2024.

Bevor Mahmoud, genannt Moud, im Jahre 2019 in den Iran reist, entfernt er alle queeren Hinweise auf seinem Social-Media-Account. Der Teenager „entschwulisiert“ sich – was sich für ihn anfühlt, als würde er seine Vergangenheit auslöschen. Moud fliegt mit seinem Vater Saeed von Los Angeles nach Teheran, wo sein Großvater im Sterben liegt. Es ist nach Jahrzehnten die erste Reise von Saeed in sein Geburtsland, das er 1978 fluchtartig während der iranischen Revolution verlassen musste, nachdem er sich Protesten gegen die Regierung angeschlossen hatte. In den USA lebt Saeed fortan bei seiner unnahbaren, amerikanischen Großmutter. Diese verheimlichte 1939 die Homosexualität ihres Sohnes Bobby, um ihm eine Karriere beim Film zu ermöglichen. In lange überfälligen Gesprächen erkennt Moud, wie sich Traumata und Geheimnisse durch seine Familie ziehen. Spannend und eindringlich verwebt Abdi Nazemianin drei Erzählsträngen die Suche nach (queerer) Identität zwischen dem Iran und den USA über 80 Jahre und drei Generationen hinweg. Nebenbei rollt der Autor die wechselvolle Geschichte des Irans im 20. Und frühen 21. Jahrhunderts auf. 

Deutsch-englischsprachige Lesung: ab 9. Klasse

Anmeldung:

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